Friedrichsteiner spenden an Hospizverein Bad Wildungen
Die Friedrichsteiner Schlossbergmusikanten haben sich entschlossen, den Erlös aus dem im letzten Dezember in der Lukaskirche Reinhardshausen veranstalteten Weihnachtskonzert einmal mehr einem guten Zweck zu spenden. Nachdem der Erlös aus einem Konzert in 2019 an das Elternhaus am Klinikum Kassel gespendet wurde, wuchs der Gedanke den Betrag diesmal an eine heimische Institution zu übergeben. Schnell war der Gedanke gefasst den Hospizverein Bad Wildungen mit einem Betrag zu unterstützen.
Hier leisten Ehrenamtliche einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft. Begleiten sie doch Kinder wie Erwachsene fürsorglich auf ihrem letzten Weg und unterstützen Familie und Verwandte in dieser schweren Zeit. Diese Arbeit wird leider oft nicht wahrgenommen, können wir aber doch Alle jederzeit selbst in eine solche Situation gelangen.
Daher der Wunsch der Musikerinnen und Musiker hier aufmerksam zu machen und diese wertvolle Arbeit zu unterstützen.
Kürzlich übergab nun der Vorstand der Friedrichsteiner einen Scheck in Höhe von 1187,- € an Vertreter des Hospizvereins. Es entstand der beiderseitige Wunsch eine solche Aktion durchaus zu wiederholen.
Nicht unerwähnt bleiben soll, dass die Friedrichsteiner erst jüngst eine Spendenaktion zugunsten des Johanniter Wünschewagens in Kassel musikalisch unterstützt haben.
Das Orchester lädt herzlich ein zu einem schon traditionellen Konzert am Ostermontag um 14 Uhr an den wunderschön geschmückten Kurschattenbrunnen auf der Wildunger Brunnenallee.
Infos unter www.die-friedrichsteiner.de
Auf dem Foto von links :
Frank Parlow
Magnus Herrting beide Vorstand Friedrichsteiner
Pfarrer Jörn Rimbach Kurseelsorge
Gabriele Gutheil-Mombrei
Evelyn Härlin beide Hospizverein
Matthias Nikoleit Vorstand Friedrichsteiner
WLZWaldeckBad Wildungen
Wenn Leben zu Ende geht:
Bad Wildunger Hospizverein begleitet Sterbende und unterstützt Angehörige
Stand:03.09.2023, 07:30 Uhr
Von: Cornelia Höhne
Wenn das Leben eines geliebten Menschen zu Ende geht, können Trost und Unterstützung von ehrenamtlichen Mitgliedern des Bad Wildunger Hospizvereins den Abschied erleichtern und durch schwere Zeiten helfen.
Bad Wildungen –Der Hospizverein bietet Sterbenden und ihren Angehörigen ehrenamtliche Begleitung an. Das können regelmäßige Besuche am Krankenbett sein, aber auch Gespräche mit pflegenden Angehörigen in dieser Ausnahmesituation. Meist einmal in der Woche besuchen die Begleiter Menschen auf ihrem letzten Lebensweg in ihrem häuslichen Umfeld, im Altenheim oder einer Pflegeeinrichtung. Sie spenden Trost oder drücken stumm die Hand. Dabei geht es nicht nur um den Sterbenden. „Auch Angehörige brauchen manchmal Jemanden zum Sprechen, “ sagt Monika Broesicke.
„Begleitungen sind sehr, sehr unterschiedlich und immer auf die Familien zugeschnitten“, berichtet Jürgen Förster-Hankel, der gerade seine neunte Begleitung übernommen hat. Da könne eine Fahrt zum Einkaufen einem pflegenden Ehepartner aus der größten Not helfen oder für einen Schwerkranken das Erfüllen eines sehnlichen Wunschs – so wie gerade erst geäußert, die Begleitung in den Fitnessraum.
In einem Vorbereitungskurs über ein Dreivierteljahr erwarben die Männer und Frauen das nötige Rüstzeug für ihre einfühlsame Arbeit. „Es braucht eine gewisse Ausdauer, Empathie und eine akzeptierende Haltung zum Tod“, skizziert Christiane Goebel die Voraussetzungen. Sie hat mit Ingeborg Sauerwein in 2006 die Hospizarbeit in Bad Wildungen auf den Weg gebracht und ist bis heute ein Motor der örtlichen Hospizarbeit. „Menschenliebe und ein gewisses Maß an Resilienz“ sind laut Dr. Erhard Hain, Vorsitzender des Hospizvereins, weitere wichtige Eigenschaften. „Das Sterben ist immer noch ein Tabu-Thema“, weiß Heidi Gloszat.
Ziel ist es, eine langfristige Beziehung aufzubauen
Betroffene werden nicht nur direkt vor ihrem Tod sondern mitunter schon Wochen, Monate und Jahre davor begleitet, denn manche Krankheitsverläufe können sich stabilisieren. Leider kommen viele Anfragen „sehr, sehr kurzfristig“, bedauert Kerstin Hartge. „Unser eigentliches Ziel ist es, eine langfristige Beziehung aufzubauen.“ Der Hospizverein möchte mit seinem Angebot Einsamkeit und Hilflosigkeit vermeiden, merkt Annette Ocker an.
Eine echte Kommunikation kommt nicht immer zustande, manchmal nur ein Augenzwinkern. Das zeige aber, dass dem Gegenüber die Anwesenheit des Begleiters wichtig ist. „Daraus schöpfe ich meine Motivation“, sagt Gabi Gutheil-Mombrei. Die ehrenamtliche Koordinatorin im Team ist erste Ansprechpartnerin für alle Anrufer und leitet die weitere Betreuung durch ein Mitglied des Hospizteams ein.
Trotz Not: Kostenlose Hilfe wenig angefragt
Obwohl der Verein bei Pflegeeinrichtungen, Arztpraxen, Altenheimen, Kliniken über das kostenlose Hilfsangebot informiert habe, sei die Nachfrage zur Begleitung von Betroffenen überschaubar. „Ich sehe aber, wie groß die Not in Pflegeheimen ist“, wundert sich Gutheil-Mombrei. Hier sei Schulterschluss aller auf diesem Gebiet beteiligten Organisationen gefragt. „Wir müssen ein Netzwerk aufbauen – das geht nur gemeinsam.“
Das Team der ehrenamtlichen Sterbebegleiter hofft, mit steigenden Zahlen der Begleitungen auf Professionalisierung und eine bezahlte Koordinatorenstelle. „Damit hätten wir viel mehr Man-Power für unsere wichtige Arbeit“, sagt Evelin Härlin. (Cornelia Höhne)
Generalversammlung mit Neuwahl des Vorstands am 27.06.23
Wir freuen uns, dass Herr Erhard Hain für das Amt des Vorsitzenden kandidierte und einstimmig zum neuen Vorsitzenden des Vereins gewählt wurde.
Gleichzeitig konnten wir Herrn Michael Maerz aus dem Kreis der ehrenamtlichen Begleiter dazu gewinnen, sich für die Wahl eines weiteren Beisitzers aufstellen zu lassen.
Die bisherigen Vorstandsmitglieder stellten sich zur Wiederwahl:
Frau Evelin Härlin - 2. Vorsitzende Frau Annette Lambertz -Kassiererin
Frau Kerstin Hartge - Schriftführerin
Herr Jürgen Förster- Hankel -Beisitzer
Frau Johanna Rau - Beisitzerin
Die Mitglieder wählten alle die sich zur Wahl stellten mit jeweils einer Enthaltung.
Trauer
Trauer, was ist das überhaupt? Das Lexikon beschreibt es sehr nüchtern:“ Trauer ist eine durch einen schwerwiegenden Verlust verursachte Gemütsstimmung.“
Es gibt „Trauertage“, aber Trauer hat keine Saison, denn der Tod kennt keine. Trauer ist viel mehr: Es ist Schmerz, wie ein tiefes Loch und scheint unüberwindbar. Und oft fängt die Trauer bereits an, wenn man den drohenden Verlust kommen sieht, ihn aber nicht aufhalten kann. Doch die Trauer ist auch heilsam und sehr wichtig. Denn trauern gehört zur Verarbeitung eines schmerzhaften Verlustes dazu. Wer sich nicht der Trauer hingibt, sich nicht die Zeit zu trauern nimmt, der beraubt sich eines wichtigen Stücks der Aufarbeitung.
Diese Trauerarbeit muss man nicht allein bewältigen. Der Hospizverein Bad Wildungen unterstützt Trauernde vor, während und nach dem Sterbeereignis. Ob in Gesprächen oder im Schweigen, Sie sind in Ihrer Trauer nicht allein.
Gabriele Gutheil-Mombrei
Erfahrungsbericht Hospizdienst
Seit 2007 begleiten ehrenamtliche Hospizhelfer/Innen schwerkranke und sterbende Menschen in Bad Wildungen zu Hause und in Pflegeeinrichtungen. Zuvor wurden HelferInnen in drei Kursen für ihre Tätigkeit qualifiziert. Geschult und reflektiert werden die persönlichen Fähigkeiten, die Bedürfnisse der kranken Menschen wahrzunehmen, ihnen geduldig zuzuhören und ihnen und ihren Angehörigen vor allem Zeit zu schenken. Auch während der Einsätze der BegleiterInnen werden Fortbildungen angeboten über Themen wie z.B. Trauerarbeit mit Kindern und Jugendlichen, ethische Erwägungen beim Legen einer Magensonde bei Demenzkranken, Biographiearbeit mit schwerkranken Patienten, sie besichtigen Hospize in der Umgebung und haben Gespräche mit Bestattungsunternehmern.
Im Jahr 2018 gründete sich der Hospizverein Bad Wildungen e.V. mit dem Ziel, bald eine hauptamtliche Koordinatorin einzustellen, um die ehrenamtlich Tätigen zu entlasten. Das Büro des Hospizvereins befindet sich im zweiten Stock des Mehrgenerationenhauses. Über unsere Telefonnummer 015227529160 kann hier ein Gesprächstermin vereinbart werden. In Kooperation mit dem ökumenischen ambulanten Hospizverein Korbach werden zur Zeit wieder neue Hospizhelfer/Innen ausgebildet. Aus beruflichen und persönlichen Gründen scheiden immer wieder BegleiterInnen aus, so dass der Hospizverein über jeden froh ist, der sich dieser Aufgabe stellen will.
Ebenso freuen wir uns über neue Mitglieder und Spender, denn der Hospizverein wird zwar auch von der Stadt Bad Wildungen unterstützt, ist aber sehr auf Spenden angewiesen, um die Aufgaben erfüllen zu können.
Die MitarbeiterInnen des Hospizdienstes begleiten im häuslichen Umfeld häufig onkologische Patienten, die aus dem Krankenhaus entlassen werden. Dabei erleben wir oft, dass die Angehörigen die Pflege bis zur Erschöpfung selbst übernehmen wollen und nur schwer Unterstützung von außen annehmen können. Durch ein palliatives Pflegeteam kann dann auch der Hospizdienst einbezogen werden. Die Ehrenamtlichen bringen Zeit und Ruhe für die Sterbenden und die Bezugspersonen mit, hören zu, ordnen und filtern Probleme und bieten so mit Pflegedienst und Ärzten einen erträglichen Rahmen für die letzte Lebensphase zu Hause.
Im häuslichen Bereich wird der Hospizdienst leider nur zögerlich angefragt. Es bestehen hier anscheinend Vorbehalte, in dieser sensiblen Situation fremde Menschen einzubeziehen. Ein positiver Aspekt sind hierbei natürlich die noch vorhandenen Familienstrukturen im ländlich geprägten Raum, die den Einsatz von außerfamiliären Hilfen nicht so erforderlich erscheinen lassen.
Kann die Familie die Pflege zu Hause nicht leisten, erleben kranke Menschen ihre letzte Lebensphase in Pflege-einrichtungen. Auch hier kann der Hospizdienst die Einrichtung unterstützen, indem die MitarbeiterInnen am Bett sitzen, zuhören und wenn möglich, in Gesprächen letzte Wünsche erfahren oder zusammen beten. Manchmal ist es schwierig als Fremder einen guten Kontakt zu den kranken Bewohnern zu finden. Da ist es wichtig, vom Pflegepersonal oder den Angehörigen Informationen aus dem Leben der betreffenden zu erhalten.
Für viele Bezugspersonen, die nicht oft vor Ort sein können, ist es hilfreich zu wissen, dass jemand Zeit für den Kranken hat. Die Gespräche mit den Angehörigen können für diese sehr befreiend sein. Das oft zeitlich und emotional eingespannte Pflegepersonal kann auf diese Weise auch entlastet werden. Allerdings gelingt es den Ehrenamtlichen jedoch nicht immer, tatsächlich bei Eintritt des Todes anwesend zu sein und so den Sterbenden in den Tod zu begleiten.
In Zeiten der Coronakrise und den entsprechenden Besuchseinschränkungen in den Pflegeeinrichtungen konnten wir doch mit entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen eingesetzt werden. Auf jeden Fall stehen wir für Gespräche zur Verfügung, die über unser Telefon vereinbart werden können.
Christine Goebel
Foto: R. H.